Diese Liste von über 20 Design Thinking Beispielen, Case Studies und Fallbeispielen zeigt, wie Design Thinking in der Praxis angewendet wird und für welche verschiedenen Themen Design Thinking sich eignet.
Die hier vorgestellten Beispiele sollen dabei helfen, Design Thinking greifbarer zu machen. Sie bieten Inspiration für die Anwendung in Workshops und verdeutlichen, wie diese Methode im praktischen Kontext funktioniert.
Die Auswahl der Design Thinking Beispiele konzentriert sich bewusst auf reale Anwendungen. Denn allzu häufig wird Design Thinking lediglich mit Übungen simuliert, anstatt zu zeigen, wie es dabei helfen kann, tatsächliche Herausforderungen in unternehmerischen, organisatorischen, ökologischen oder sozialen Bereichen zu bewältigen.
Die Design Thinking Beispiele reichen von Audi, über das berühmte Beispiel von GE hin zu Ideo, Oral B und einem der größten Design Thinking Cases aller Zeiten – dem Stadttransformationsprozess in Neustadt in Holstein. Auch wie Design Thinking im Alltag und für Alltagsprodukte angewendet wird, zeigen wir hier auf.
Die Liste der Praxisbeispiele wird kontinuierlich erweitert und soll als Inspirationsquelle dienen, wie Design Thinking angewendet werden kann. Viel Spaß beim Stöbern :)
Die Liste der Design Thinking Beispiele ist untergliedert in:
Was genau ist Design Thinking eigentlich?
Design Thinking ist vor allem eine Denkweise, die darauf abzielt, Probleme und Bedürfnisse von Nutzern oder Kunden konsequent in den Mittelpunkt zu stellen. Daraus werden innovative Lösungen entwickelt, die im engen Austausch mit den Betroffenen verprobt werden.
Ein zentraler Bestandteil von Design Thinking ist der strukturierte Prozess, der in sechs Phasen unterteilt ist:
Verstehen: Ziel ist es, die Problemstellung oder Herausforderung in ihrer Tiefe zu erfassen.
Beobachten: Nutzer und Kunden werden durch Interviews und Beobachtungen genauer analysiert.
Standpunkt definieren: Gemeinsam wird eine klare Perspektive formuliert und Hypothesen für die weitere Arbeit aufgestellt.
Ideen entwickeln: Es werden kreative Lösungsansätze generiert und priorisiert.
Prototypen bauen: Erste Konzepte werden schnell und einfach als Prototypen umgesetzt.
Testen: Diese Prototypen werden anschließend mit Nutzern getestet, um wertvolles Feedback zu erhalten.
Nach Abschluss des Prozesses folgt eine Reflexion, in der entschieden wird, ob bestimmte Phasen erneut durchlaufen werden sollten, um die Lösung weiter zu verbessern. Der iterative Ansatz ermöglicht es, schnell und zielgerichtet auf Basis realer Erkenntnisse zu optimieren.
Das Ziel von Design Thinking
Der Erfolg von Design Thinking zeigt sich daran, ob die entwickelten Lösungen drei zentrale Kriterien erfüllen:
Desirability: Ist die Lösung für die Zielgruppe wünschenswert?
Feasibility: Lässt sich die Lösung technisch umsetzen?
Viability: Ist sie wirtschaftlich tragfähig?
Nur wenn diese drei Dimensionen erfüllt sind, lässt sich eine Lösung als nachhaltig und sinnvoll bewerten. Design Thinking verbindet somit Nutzerorientierung mit Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit.
Warum Design Thinking Beispiele wichtig sind
Der beste Weg, Design Thinking zu erklären, besteht darin, Teilnehmerinnen durch alle Phasen des Prozesses zu führen und sie an realen Fragestellungen arbeiten zu lassen. Für einen umfassenden Workshop benötigt man jedoch in der Regel einen ganzen Tag oder mehr.
Die folgenden Beispiele bieten daher eine ideale Ergänzung, um in kürzeren Arbeitssessions spezifische Aspekte von Design Thinking herauszustellen. Sie dienen dazu, den Prozess zu veranschaulichen und zentrale Prinzipien wie Empathie, Kreativität und Iteration zu verdeutlichen.
Design Thinking Beispiele aus Gesundheitswesen und Medizintechnik
Design Thinking Beispiel:
Wie Oral B mit Design Thinking die meistverkaufte Kinderzahnbürste entwickelte
Kunde: Oral B
Agentur/Design-Team: IDEO
Herausforderung/Problemstellung:
Kinder hatten oft Schwierigkeiten, ihre Zähne regelmäßig und effektiv zu putzen. Die herkömmlichen Kinderzahnbürsten, die sich nicht wesentlich von denen für Erwachsene unterschieden und lediglich schlanker und kürzer waren, trafen nicht auf die Bedürfnisse der Kinder. Die Annahme, dass Kinderzahnbürsten wie die von Erwachsenen, nur kleiner und dünner sein sollten, weil Kinder kleinere Hände haben, wurde hinterfragt. Es wurde beobachtet, dass Kinder die Zahnbürste mit der ganzen Hand halten, da ihnen die Feinmotorik fehlt, die Erwachsene haben.
Design-Thinking-Ansatz:
Oral-B beauftragte die Design- und Innovationsberatung IDEO, eine neue Kinderzahnbürste zu entwerfen. Der Design-Thinking-Ansatz führte zur Entwicklung eines Prototyps namens "Squish Gripper". Dieser hatte einen breiteren Griff und eine weiche, aber strukturierte Grifffläche, die es Kindern erleichterte, die Bürste zu halten und so die Größe und Form des Griffs den Bedürfnissen der Kinder anzupassen. Die Größe wurde zudem so angepasst, dass sie für jedes Kind im entsprechenden Alter perfekt passt. Zusätzlich wurden die Zahnbürsten in hellen Farben und mit attraktiven Grafiken gestaltet.
Lösung/Ergebnis:
Die Kinder, die an der ursprünglichen Produktforschung teilgenommen hatten, testeten den Prototypen zu Hause. Die Verwendung der größeren Griffe führte zu einem besseren Putzkomfort und einer verbesserten Sauberkeit der Zähne und des Mundes. Nach der Markteinführung ihres neu gestalteten Produkts hatte Oral-B 18 Monate lang die meistverkaufte Kinderzahnbürste in den USA. Dieses Beispiel zeigt, wie durch das Verständnis der tatsächlichen Bedürfnisse der Benutzer und durch das Anwenden von Design Thinking eine innovative Lösung entwickelt werden konnte, die den Markt dominierte. Obwohl Oral-B weiterhin manuelle Zahnbürsten verkauft, empfiehlt das Unternehmen inzwischen die Verwendung von elektrischen Zahnbürsten und hat sein Zahnbürstengeschäft hauptsächlich auf das elektrische Produkt ausgerichtet.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie rein technische Annahmen (große Hand/kleine Hand) zu Fehlschlüssen führen können und Empathie-Methoden, die dem Design Thinking inhärent sind, die notwendigen Einblicke generieren, die zu neuen, einfachen Lösungen führen können.
Design Thinking, Beispiel, Kinder; Zahnbürste, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Wie die Diakonie Nord-Nord-Ost und TOOLS FOR TOMORROW mit Design Thinking den Fachkräftemangel in der Pflege bewältigten
Kunde: Diakonie Nord-Nord-Ost
Agentur/Design-Team: Tools for Tomorrow, Simon Steiner, Stephan Matzdorf
Herausforderung/Problemstellung:
Die Diakonie Nord-Nord-Ost stand vor der enormen Herausforderung, für ein neues Pflegeheim und eine Kita auf einen Schlag 150 Fach- und Pflegekräfte einzustellen – eine schier unlösbare Aufgabe in Zeiten des Fachkräftemangels, insbesondere in der Pflegebranche.
Design-Thinking-Ansatz:
In umfangreichen Recherchen und zahlreichen Interviews mit Expert:innen aus der Pflege, wurden die Ursachen des Fachkräftemangels in der Pflege vom Design Thinking Team intensiv erforscht. Zudem wurde nach Analogien in anderen Themenfelder gesucht, um innovative Lösungsansätze zu finden. Es wurde sichtbar, dass trotz unlösbarer politischer Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz-Design in Pflegeeinrichtungen noch sehr viel Verbesserungspotenzial herrscht.
Lösung/Ergebnis:
Die Lösung umfasste eine komplexe "Recruiting-Architektur", die auf einer Vielzahl von kleinen und größeren Einzelmaßnahmen basierte, die tief in die Unternehmensarchitektur der Einrichtung reichten. Unzählige Painpoints am Arbeitsplatz wurden identifiziert und eliminiert. Da die Diakonie Nord-Nord-Ost ohnehin digitaler Vorreiter in der Pflege war war es leicht, z.B. KI-gestützte Dienstpläne zu entwickeln, die sich ganz an den Bedürfnissen, Hobbys, Arbeitszeitvorlieben und Lebensrealitäten der Pflegekräfte orientierten. So konnte mit wenigen Veränderungen den Pflegekräften mehr Lebensqualität zurück gegeben werden, gleichzeitig konnte durch konsequente Digitalisierung von Verwaltungs- und Dokumentationsschritten die Pflege deutlich verbessert werden, da mehr Zeit mit der tatsächlichen Pflege verbracht werden konnte.
Für das Recruiting wurden eine Vielzahl an Einzelmaßnahmen identifiziert. die als Berührungspunkte für potenzielle Bewerber*innen dienten. Zentral in dieser Architektur ist der "Recruiting Tree", eine Struktur, die analog zu einem Sales Funnel konzipiert ist. Durch den Recruiting Tree kann jeder Berührungspunkt mit der Einrichtung in einen innovativen Bewerbungsprozess umgewandelt werden. So können Personen genau in dem Moment erreicht werden, in dem sie offen für einen Jobwechsel sind. Schlüsselelement ist das "Jobwechselkit", das den Bewerbungsprozess auf den Kopf stellt. Es nimmt die Komplexität aus dem Bewerbungsprozess und macht es potenziellen Bewerbern so leicht und unkompliziert wie möglich.
Diese Ansätze ermöglichten es dem Unternehmen, erfolgreich die benötigten Fach- und Pflegekräfte zu gewinnen, indem sie den Bewerbungsprozess zugänglich und niedrigschwellig gestalteten, und die Vorteile der DNNO als attraktiver und wertschätzender, bemühter Arbeitgeber sichtbar gemacht werden konnten.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie der multiperspektivische Blick nach innen, aber auch über den Tellerrand hinaus, hilft, die eigenen Ressourcen besser zu verstehen und niedrigschwellig einzusetzen. In diesem Beispiel zeigen sich auch Elemente der unternehmerischen Logik "Effectuation"
Quelle und Beteiligte: Simon Steiner, Stephan Matzdorf, Tools for Tomorrow
Design Thinking, Beispiel, Simon Steiner, Fachkräftemangel, Pflege, Innovation
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Design Thinking Beispiel:
Wie Embrace und die Stanford University mit Design Thinking die Sterblichkeit von Frühgeborenen in Entwicklungsländern senken konnten
Kunde: Embrace
Agentur/Design-Team: Stanford University Design-Team, Embrace
Herausforderung/Problemstellung:
Jedes Jahr werden 20 Millionen Frühgeborene und Babys mit niedrigem Geburtsgewicht geboren. In Entwicklungsländern ist die Sterblichkeit dieser Säuglinge besonders hoch, da Inkubatoren extrem selten sind. Die meisten Krankenhäuser und Kliniken in Entwicklungsländern verfügen nicht über genügend Inkubatoren, um den enormen Bedarf zu decken. Neue Inkubatoren sind extrem teuer, und gespendete Inkubatoren sind schwer zu bedienen und zu warten.
Design-Thinking-Ansatz:
Das Embrace-Team begann seine Bedarfsanalyse in Kathmandu, Nepal. Sie stellten fest, dass die überwiegende Mehrheit aller Frühgeborenen in Nepal in ländlichen Gebieten geboren wurde und die meisten dieser Babys nie ein Krankenhaus erreichen würden. Daher musste ihr Design in einer ländlichen Umgebung funktionieren. Es sollte ohne Strom funktionieren, transportierbar, intuitiv, desinfizierbar, kulturell angemessen und vor allem kostengünstig sein.
Lösung/Ergebnis:
Das Team entwickelte den Embrace-Inkubator, der wie ein Schlafsack aussieht. Er wickelt sich um ein Frühchen, und ein Beutel mit Phasenwechselmaterial (PCM) hält den Körper des Babys genau auf der richtigen Temperatur - und das bis zu vier Stunden lang. Nach vier Stunden kann der PCM-Beutel durch Eintauchen in kochendes Wasser "aufgeladen" werden. Der Embrace-Inkubator ist klein und leicht, was den Transport in ländliche Gebiete erleichtert und kostet nur 25 Dollar im Vergleich zu den 20.000 Dollar eines traditionellen Inkubators.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie das Verlassen der eigenen (kulturellen) Bubble hilft, echte Lösungen erzeugen kann und die Design Thinking-Prinzip "walking in the shoes of others" hilft das tatsächliche Problem zu verstehen.
Design Thinking, Beispiel, Inkubator, Frühgeborene, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Wie GE Healthcare und Doug Dietz mit Design Thinking Kindern die Angst vor MRTs nahmen und die Untersuchung zu einem spielerischen Abenteuer machten
Kunde: General Electric Healthcare
Agentur/Design-Team: Doug Dietz und GE Healthcare Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine wichtige medizinische Bildgebungstechnik, die Ärzten hilft, detaillierte Bilder von Organen und Geweben im Körper zu erhalten. Für Kinder kann jedoch der Anblick eines großen, lauten MRT-Geräts beängstigend sein, was oft dazu führt, dass sie sich während des Scans bewegen oder sogar die Prozedur ablehnen.
Design-Thinking-Ansatz:
Doug Dietz, ein Industrial Designer bei General Electric Healthcare, wurde auf das Problem aufmerksam, als er sah, wie ein kleines Mädchen vor Angst weinte, bevor es in eines seiner MRT-Geräte ging. Er erkannte, dass das Design des Geräts kinderfreundlicher gestaltet werden musste, um die Angst zu reduzieren und die Qualität der Scans zu verbessern.
Lösung/Ergebnis:
Dietz und sein Team entwickelten die "Adventure Series" für MRT-Geräte. Diese Serie verwandelt den kalten, klinischen Raum in eine kinderfreundliche Umgebung. Zum Beispiel wurde ein MRT-Gerät so gestaltet, dass es wie ein Piratenschiff aussieht, wobei die Kinder auf eine "Schatzsuche" gehen, während sie gescannt werden. Ein anderes Design verwandelt das MRT-Gerät in eine Weltraummission. Diese wurden eingebunden in eine Geschichte, die die Eltern der Kinder ein paar Tage vor dem MRT-Termin begannen vorzulesen. Am letzten Tag ging es dann in das MRT, das Teil der Geschichte war. Diese kinderfreundlichen Designs haben dazu beigetragen, die Angst der Kinder in Freude zu verwandeln, die Notwendigkeit von Sedierung zu reduzieren, damit die Gesundheit der Kinder geschont, Personal und Kosten gespart und die Qualität der Scans deutlich zu verbessern. Dieses Design Thinking Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie Probleme, nicht immer technisch und aufwändig gelöst werden müssen, sondern mit Design Thinking sehr günstig und einfach gelöst werden können, wenn man das Problem aus dem Blickwinkel der Nutzer begreift und Empathie und Kreativität zulässt.
Quelle: GE Healthcare - Adventure Series
Design Thinking, Beispiel, Kinder, MRT, Healthcare, GE, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Wie es Amparo gelang, mit Design Thinking Prothesen in Schwellenländern erschwinglich zugänglich zu machen und die Lebensqualität von Betroffenen verbesserte
Kunde: Amparo
Agentur/Design-Team: Amparo Design-Team
Problemstellung:
Viele Menschen in Entwicklungsländern haben aufgrund von Krankheiten, Unfällen oder Kriegen ihre Gliedmaßen verloren. Der Zugang zu qualitativ hochwertigen und erschwinglichen Prothesen ist jedoch oft begrenzt oder nicht vorhanden.
Lösungsansatz:
Amparo hat eine innovative Prothesenlösung entwickelt, die sich durch Einfachheit und Anpassungsfähigkeit auszeichnet. Anstatt auf teure und komplexe Anpassungsverfahren zu setzen, verwendet Amparo ein spezielles Material, das durch Erhitzen formbar wird. Dies ermöglicht eine schnelle und individuelle Anpassung der Prothese vor Ort, selbst in abgelegenen Regionen.
Ergebnis:
Durch die Lösung von Amparo können Menschen, die zuvor keinen Zugang zu passenden Prothesen hatten, wieder ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen. Die Prothesen sind nicht nur funktional, sondern auch erschwinglich, was sie für viele Menschen in Entwicklungsländern zugänglich macht.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie ein multiperspektivischer Blick und ein multidisziplinäres Team, das fachlich mehrere Aspekte eines Problems beleuchten kann, zu guten implementierbaren Lösungen führen
Design Thinking, Beispiel, Prothese, Healthcare, Schwellenland, Innovation
Design Thinking Beispiele aus der Stadtentwicklung
Design Thinking Beispiel:
Transformation eines Hafengebiets –
wie es der Stadt Neustadt in Holstein und Tools for Tomorrow gelang, mit Design Thinking politische Hürden zu überwinden und ko-kreativ einen neuen Stadtteil zu entwickeln
Kunde: Stadt Neustadt in Holstein
Agentur/Design-Team: Simon Steiner, Stephan Matzdorf, Tools for Tomorrow
Herausforderung/Problemstellung:
Die Stadt Neustadt in Holstein sah sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen in Bezug auf ihr Hafengebiet konfrontiert. Über 40 Jahre lang gab es keine Lösung für die Entwicklung des Gebietes. Der Hafenbetrieb brach weg, das Gebiet verwahrloste. Es war weder für die Bevölkerung noch für den Tourismus zugänglich. Zudem herrschte eine gespaltene Meinung unter den Stadtbewohnern und in der lokalen Politik über die Zukunft des Hafens. Während die eine Hälfte den defizitären Hafenbetrieb weiterführen wollte, strebte die andere eine touristische Nutzung und Zugänglichkeit an. Diese Uneinigkeit führte zu einer politischen Pattsituation, verstärkt durch bevorstehende Veränderungen in der Hafenwirtschaft. Die zentrale Frage war, wie das Hafengebiet im Sinne der Bevölkerung neu gestaltet werden könnte, und dies in einer Atmosphäre politischer Unsicherheit und sozialer Spannungen.
Design-Thinking-Ansatz:
Das von TOOLS FOR TOMORROW geführte Design-Team wählte einen umfassenden Design-Thinking-Ansatz. Eine gründliche Bedürfnisanalyse der sehr komplexen Multi-Stakeholderstrukturen förderte viele schwere Herausforderungen zutage. Um zu verstehen, wie Hafenstädte funktionieren, wurden Häfen an der gesamten Ostsee mit dem Boot bereist, um direkte Eindrücke zu gewinnen. Die Methoden umfassten Mikroworkshops und die Zusammenarbeit mit Universitäten. Die umfangreiche explorative Phase half dabei, die tieferen Probleme des Gebiets zu verstehen, welche die Bevölkerung als dysfunktional, strukturlos und voller „Angsträume“ wahrnahm. Die Menschen wünschten sich mehr Zugänglichkeit, Nutzbarkeit, weniger Autos, höhere Aufenthaltsqualität und Grünflächen. Trotz politischer Animositäten und Blockadehaltungen gelang es dem Team, über einen radikal ko-kreativen Prozess zu Knoten zu überwinden. Durch die Einbindung ausnahmslos aller Stakeholder konnten Vorbehalte überwunden und Gerüchte und Falschinformationen korrigiert werden. Die Erkenntnisse zeigten, dass die Bevölkerung nicht entweder einen Industriehafen, oder einen reinen Tourismushafen wollten, sondern eine Integration des Hafengebietes in das Stadtgebiet. Ein Raum für Möglichkeiten, mit Aufenthaltsqualität.
Lösung/Ergebnis:
Das Ergebnis war ein detailliertes, über 200 Seiten starkes Konzeptpapier, das die vielfältigen Ideen und Bedürfnisse der Bevölkerung integrierte. Ziel war es, das Hafengebiet attraktiv, nachhaltig, zugänglich und authentisch zu gestalten. Das Konzept wurde von den politischen Parteien mit großer Mehrheit angenommen und befindet sich noch bis 2028 in der Umsetzung. Dieser Erfolg war nicht nur das Ergebnis der kreativen Lösungsfindung, sondern auch der Fähigkeit des Teams, politische Barrieren zu überwinden und einen breiten Konsens unter den Stakeholdern zu schaffen.
Das Projekt stieß auf breite Zustimmung und Akzeptanz in der Bevölkerung. Die ko-kreative Mitgestaltung und die Einbindung aller relevanten Akteure führten zu einer herausragenden Identifikation mit dem Projekt. Das Projekt demonstriert eindrucksvoll, wie Design Thinking genutzt werden kann, um komplexe städtische Herausforderungen zu meistern, eine breite Unterstützung für städtebauliche Projekte zu gewinnen, unkonventionelle Ideen zu entwickeln und Prozesse zu beschleunigen.
Dieses Projekt war eines der größten Design Thinking Projekte, die jemals durchgeführt wurden. Das Beispiel zeigt, dass Design Thinking in nahezu jeder Größenordnung stattfinden kann und durch die radikale Stakeholder-Orientierung sehr verstrickte Probleme auflösen kann, ohne "billige" Kompromisse eingehen zu müssen. Das Beispiel zeigt außerdem, wie die iterative Natur um Design Thinking hilft, in hoher Geschwindigkeit zu implementierbaren Lösungen zu gelangen und somit in diesem Falle viele Millionen an Entwicklungskosten sparen kann und durch die Integration aller Stakeholder niemand mit aufwändigen Kommunikationsmaßnahmen von dem Ergebnis überzeugt werden muss.
Stadttransformation mit Design Thinking im Fernsehen:
Quelle: Simon Steiner, Tools for Tomorrow, Stadt Neustadt in Holstein
Design Thinking, Beispiel, Stadtentwicklung, Hafenstadt, Neustadt, Simon Steiner, Innovation
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Design Thinking Beispiele aus Produktinnovation und -design
Design Thinking Beispiel:
Wie es dem SAP Design-Team gelang, eine intuitive UX Entwicklungsplattform zu entwickeln
Kunde: SAP
Agentur/Design-Team: SAP Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
SAP suchte nach Wegen, um die Nutzererfahrung ihrer Softwareprodukte zu verbessern und sie intuitiver und benutzerfreundlicher zu gestalten.
Design-Thinking-Ansatz:
Design Thinking wurde in den Entwicklungsprozess von SAP Fiori integriert, wobei der Nutzer in den Mittelpunkt gestellt wurde. Es wurden mehrere Iterationen von Feedback durchgeführt, um sicherzustellen, dass die endgültigen Prototypen den Bedürfnissen der Benutzer entsprechen.
Lösung/Ergebnis:
Das Ergebnis war SAP Fiori, eine umfassende UX-Entwicklungsplattform, die nicht nur eine neue Nutzeroberfläche für SAP-Anwendungen bietet, sondern auch eine verbesserte und optimierte Nutzererfahrung. Mit SAP Fiori können Unternehmen Anwendungen auf jeder Plattform bereitstellen, wobei die Technologie fünf Design-Prinzipien folgt, darunter die rollenbasierte Anzeige von Apps.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, dass Iterationen und konsequentes Testen und Feedbackschleifen am Ende zu den besten Ergebnissen führen.
Quelle: sap.com
Design Thinking, Beispiel, UX, SAP, User Experience, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Starbucks und die Gestaltung von Kaffeehäusern
In einer Zeit sinkender Verkaufszahlen und Margen in der Gastronomiebranche suchte Starbucks nach Wegen, das Kundenerlebnis in ihren Kaffeehäusern zu verbessern. Design Thinking half dabei, tiefere Einblicke in die Kundenbedürfnisse zu gewinnen.
Herausforderung/Problemstellung:
Starbucks wollte verstehen, was Kunden von einem Kaffeehaus erwarten und wie das Unternehmen diesen Erwartungen gerecht werden kann.
Design-Thinking-Ansatz:
Durch Hunderte von Kundeninterviews gewann Starbucks wertvolle Einblicke. Die Kunden suchten nach einem Ort, der eine Atmosphäre der Zugehörigkeit und Entspannung bietet.
Lösung/Ergebnis:
Aufbauend auf diesen Einsichten positionierte Starbucks runde Tische in ihren Cafés, um Alleinbesuchern ein komfortableres Gefühl zu geben und die Selbstbewusstheit zu reduzieren. Diese einfache, aber wirkungsvolle Änderung trug dazu bei, die Kundenzufriedenheit zu steigern und die Besucherzahlen zu erhöhen.
Design Thinking Beispiel:
Wie Beiersdorf und SAP Consulting mit Design Thinking ein intuitives Marktforschungstool entwickelten und damit Effizienz und Marktreaktivität steigerten
Kunde: Beiersdorf AG
Agentur/Design-Team: SAP Consulting
Herausforderung/Problemstellung:
Beiersdorf AG, ein führender Hersteller von Hautpflegeprodukten mit Marken wie NIVEA, stand vor der Herausforderung, schnell zugängliche und weitreichende Markteinblicke für sein Marketingteam zu ermöglichen. Eine Schlüsselanforderung war die intuitive Nutzung: Mitarbeiter sollten unkompliziert und effizient auf die benötigten Daten zugreifen können.
Design-Thinking-Ansatz:
In Zusammenarbeit mit SAP Consulting griff Beiersdorf auf Design Thinking zurück, um ein neues Marktforschungstool zu entwickeln. Das Ziel war es, ein System zu schaffen, das eine automatische Konsolidierung und Harmonisierung von Produktverkaufsdaten ermöglicht. Dies sollte eine Zeit- und Ressourceneinsparung mit sich bringen und den Mitarbeitern einen direkten und intuitiven Zugang zu relevanten Daten bieten.
Ergebnis:
Durch die auf Basis von SAP Hana entwickelte Lösung konnte Beiersdorf eine signifikante Verbesserung in der Datenverarbeitung und -zugänglichkeit erreichen. Die Lösung führte zu einer geschätzten Einsparung von 40 Prozent der Kosten für die Datenharmonisierung. Zudem wurde eine spezielle App entwickelt, die es dem Unternehmen ermöglicht, Trends schneller zu entdecken und gezielter auf die dynamische Marktumgebung zu reagieren. Das Projekt erhielt für seine erfolgreiche Implementierung der SAP-HANA-Plattform sogar den SAP Quality Award, was die Effektivität und den innovativen Charakter der Lösung unterstreicht.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie durch das Anwenden von Design Thinking in Zusammenarbeit mit Technologiepartnern effiziente und benutzerfreundliche Lösungen für komplexe Unternehmensherausforderungen entwickelt werden können.
Design Thinking, Beispiel, Marktforschung, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Nike und die Skateboarding-Kultur
Nike stand vor der Herausforderung, Anerkennung in der Skateboarding-Gemeinschaft zu finden, eine Kultur, die traditionell Marken wie DC und Globe bevorzugte.
Herausforderung/Problemstellung:
Das Unternehmen suchte nach einem Weg, um die Bedürfnisse und Wünsche der Skateboarding-Gemeinschaft besser zu verstehen und zu adressieren.
Design-Thinking-Ansatz:
Nike bezog Skateboarder in den Designprozess ein und führte Gespräche, um ein tiefes Verständnis für die Gemeinschaft zu entwickeln. Diese Interaktionen halfen Nike, die spezifischen Anforderungen der Skateboarder zu erkennen.
Lösung/Ergebnis:
Als Ergebnis dieser Bemühungen brachte Nike den Nike Dunk SB heraus, ein Produkt, das nach der Einbindung von Kundenfeedback und Skateboarding-Insidern im Design-Team entwickelt wurde. Seit der Einführung der Nike SB-Linie hat Nike enormen Erfolg in der Skateboarding-Kultur erzielt.
Design Thinking Beispiel:
Nordstrom und die In-Store-Sonnenbrillen-App
Nordstrom, bekannt für seine Kundenorientierung, stellt einmal mehr unter Beweis, wie wichtig der direkte Kundenkontakt für die Entwicklung neuer Produkte ist. Beim Entwurf ihrer In-Store-Sonnenbrillen-App entschieden sich die Verantwortlichen gegen den traditionellen und oft kostspieligen Entwicklungsprozess und für einen Ansatz, der auf Design Thinking basiert.
Herausforderung/Problemstellung:
Die Herausforderung lag darin, eine digitale Lösung zu schaffen, die das Einkaufserlebnis für Sonnenbrillen im Laden verbessert, ohne dabei auf kostspielige Entwicklungsprozesse zurückzugreifen, die das Risiko eines Fehlschlags bergen.
Design-Thinking-Ansatz:
Ein kleines Team aus Nordstrom-Mitarbeitern verbrachte eine Woche im Flagship-Store, wo sie mit echten Kunden interagierten, um deren Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen. Sie erstellten einen papierbasierten Prototypen der App und sammelten unmittelbares Feedback von Kunden. Die gewonnenen Erkenntnisse führten zu schnellen Iterationen des Prototyps, wodurch die App kontinuierlich verbessert wurde.
Lösung/Ergebnis:
Das Ergebnis war eine voll funktionsfähige App, die genau auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten war. Kunden wollten Fotos von sich mit verschiedenen Sonnenbrillen vergleichen können, Bilder vergrößern und Fotos mit Modellnummern der Brillen verlinken. Nordstroms Ansatz demonstrierte, wie wertvoll direktes Kundenfeedback und agile Entwicklungsprozesse sind, um Produkte zu schaffen, die die Kunden wirklich wollen und brauchen.
Design Thinking Beispiel:
Wie Bosch mit dem IoT-Campus in Berlin durch Design Thinking die Vernetzung in der kreativen und digitalen Szene fördert und innovative IoT-Lösungen schafft
Kunde: Bosch
Agentur/Design-Team: Bosch Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
Bosch wollte einen zentralen Ort für seine globalen IoT-Aktivitäten schaffen und suchte nach einer Möglichkeit, seine Experten für das Internet of Things (IoT) mit anderen Akteuren in Berlins kreativer und digitaler Szene zu vernetzen. Der Fokus lag dabei auf vernetzter Mobilität, Smart Homes, Smart Cities sowie Industrie 4.0.
Design-Thinking-Ansatz:
Inspiriert von Design Thinking Pionier David Kelley, wurde der Bosch IoT-Campus in Berlin ko-kreativ als kreatives und partizipatives Arbeitsumfeld konzipiert. Statt klassischer Büros wurden einzigartige Arbeitsbereiche wie Wohnwagen, Werkstätten zum Experimentieren und Workshop-Räume mit Waldambiente eingerichtet. Diese Umgebung wurde von den Mitarbeitern selbst mitentwickelt und sollte alle Arbeitsformen ermöglichen, ob allein oder im Team. Der kreative Ansatz zielte darauf ab, schnell Prototypen entwickeln und testen zu können.
Lösung/Ergebnis:
Der Bosch IoT-Campus dient als innovatives IoT-Labor, in dem über 250 Mitarbeiter aus verschiedenen Unternehmensbereichen zusammenarbeiten. Die kreativen und ko-kreativen Arbeitsumgebungen, deren Gestaltung rund drei Millionen Euro kostete, ermöglichen es, innovative IoT-Lösungen schnell und effizient zu entwickeln und zu testen. Der Wohnwagen auf dem Gelände beispielsweise dient als Bosch Smart Home mit smarter Küche und vernetzten Geräten, um Kunden und Mitarbeitern die Möglichkeiten der IoT-Technologie zu demonstrieren. Dadurch wird die Innovationskraft bei Bosch gestärkt und die Entwicklung zukunftsweisender Lösungen gefördert.
Dieses Beispiel zeigt, wie die ko-kreative Natur des Design Thinking hilft, eine gesunde Innovationskultur in Unternehmen zu erzeugen.
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Design Thinking Beispiel:
Wie IKEA durch Design Thinking das Problem von Wasserresten in Tassen kreativ löste und die Nutzererfahrung verbesserte
Kunde: IKEA
Agentur/Design-Team: IKEA Design-Team
Problemstellung:
IKEA, bekannt für seine innovativen Möbel- und Haushaltslösungen, stand vor der Herausforderung, gewöhnliche Kaffeetassen zu verbessern. Ein häufiges Problem bei herkömmlichen Tassen war, dass nach dem Spülen Wasser im Boden der Tasse zurückblieb, was zusätzliches Abtrocknen erforderte.
Design Thinking-Ansatz:
Anstatt das Problem zu ignorieren oder als unbedeutend abzutun, nutzte IKEA den Design-Thinking-Ansatz, um eine kreative Lösung zu finden. Sie beobachteten, wie Nutzer mit den Tassen interagierten und welche Probleme sie im Alltag hatten. Dabei stellten sie fest, dass viele Nutzer von dem Wasserrest im Boden der Tasse genervt waren.
Ergebnis:
Als Lösung für dieses Problem führte IKEA Tassen mit kleinen Kerben im Boden ein. Diese Kerben ermöglichen es dem Wasser, abzulaufen, sodass keine Wasserreste mehr im Boden der Tasse zurückbleiben. Dieses einfache, aber effektive Design hat nicht nur das Problem gelöst, sondern auch die Benutzererfahrung verbessert, da die Notwendigkeit des zusätzlichen Abtrocknens entfällt.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie durch durch das schlichte Beobachten des Umgangs von Alltagsprodukten mit einem Problemorientierten Blick, schnelle, simple Lösungen entstehen können. Innovation muss nicht immer das Rad neu erfinden. Sie kann auch durch kleinste Verbesserungen sehr viel bewirken.
Quelle: Driverlesscrocodile
Design Thinking, Beispiel, IKEA, Kaffeetassen, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Wie Shimano und IDEO mit Design Thinking das Coasting Bike entwickelten, um Erwachsenen das Fahrradfahren wieder schmackhaft zu machen und die Freizeitmobilität zu fördern
Kunde: Shimano
Agentur/Design-Team: IDEO
Herausforderung/Problemstellung:
Viele Erwachsene in den USA hatten das Fahrradfahren aufgegeben, obwohl sie es als Kinder genossen hatten. Der Fahrradmarkt war stark auf sportliche und technologisch komplexe Fahrräder ausgerichtet, was viele potenzielle Freizeitfahrer abschreckte. Es bestand eine deutliche Lücke im Markt für Fahrräder, die auf die Bedürfnisse von Gelegenheitsradfahrern zugeschnitten waren.
Design-Thinking-Ansatz:
Shimano und das Designunternehmen IDEO nahmen sich dieser Herausforderung an, um das Fahrradfahren wieder zugänglicher und attraktiver für Gelegenheitsradfahrer zu machen. Der Design-Thinking-Prozess umfasste umfangreiche Forschungen und Beobachtungen. Es wurde untersucht, warum Erwachsene das Radfahren aufgegeben hatten und welche Faktoren sie davon abhielten, wieder damit anzufangen. Diese Forschungen halfen dabei, die wahren Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe zu verstehen.
Lösung/Ergebnis:
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit war das "Coasting Bike", ein einfach zu bedienendes und spaßiges Fahrrad, das speziell für Gelegenheitsradfahrer konzipiert wurde. Das Coasting Bike zeichnete sich durch eine benutzerfreundliche Konstruktion aus, die die technologische Komplexität reduzierte und ein unbeschwertes Fahrerlebnis förderte. Es wurde darauf geachtet, dass das Fahrrad nicht einschüchternd wirkt und die Freude am Fahren in den Vordergrund stellt. Das Coasting Bike wurde von verschiedenen Fahrradherstellern aufgenommen und erhielt mehrere Designpreise. Es zielte darauf ab, das Fahrradfahren wieder zu einer alltäglichen Freizeitaktivität zu machen und nicht nur als sportliche Betätigung zu sehen, was die Popularität des Radfahrens insgesamt steigerte. Das Projekt zeigte eindrucksvoll, wie durch den Einsatz von Design Thinking ein bestehendes Produkt neu gedacht und für eine spezifische Zielgruppe attraktiv gemacht werden kann.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, dass nicht nur die Nutzer, sondern auch die Nicht-Nutzer bzw. die Nicht-mehr-Nutzer eines Produktes in den Fokus gestellt werden sollen. Die Frage sollte also nicht nur sein: "warum nutzen Menschen dieses Produkt?" oder: "wie nutzen Menschen dieses Produkt?", sondern eben auch: "warum nutzen Menschen dieses Produkt nicht?" Hieraus lassen sich sehr viele Insights erzeugen, die helfen, ein Produkt doch noch mal auf neue Zielgruppen zu erweitern.
Quelle: bicycledesign.net
Design Thinking, Beispiel, IDEO, Fahrrad, Shimano, Innovation
Design Thinking Beispiele aus dem Bereich Digitale Innovation und Technologie
Design Thinking Beispiel:
Wie UberEats durch Design Thinking das Erlebnins von Essenslieferungen weltweit optimierte und sich von anderen Diensten abhob
Kunde: UberEats
Agentur/Design-Team: UberEats Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
UberEats sah sich mit der Herausforderung konfrontiert, das Erlebnis der Essenslieferung in verschiedenen Städten weltweit zu optimieren. Das Unternehmen erkannte die Notwendigkeit, ein tiefes Verständnis für die einzigartigen Aspekte jeder Stadt zu entwickeln - einschließlich der Lebensmittelkultur, der städtischen Infrastruktur und der spezifischen Lieferprozesse.
Design-Thinking-Ansatz:
Um dieser Herausforderung zu begegnen, implementierte das Design-Team von UberEats das "Walkabout Program". Im Rahmen dieses Programms wurden Designer von UberEats vierteljährlich in verschiedene Städte entsendet, um dort die Transportinfrastruktur, die Liefer- und Restaurantindustrie sowie die allgemeine Esskultur zu erforschen und zu verstehen. Dieser immersiven Ansatz wurde ergänzt durch schnelle Feldtests, bei denen die Designer direkt mit den Hauptnutzern des Produkts – also Restaurantmitarbeitern, Lieferfahrern und Kunden – interagierten. Sie erstellten Prototypen, führten Interviews durch und sammelten so wertvolle Einsichten direkt vor Ort.
Lösung/Ergebnis:
Durch das tiefe Eintauchen in die lokalen Gegebenheiten und die direkte Zusammenarbeit mit den Nutzern konnte UberEats seine Dienstleistungen wesentlich verbessern und ein optimiertes Nutzererlebnis bieten. Das Unternehmen schaffte es, moderne Technologie mit dem traditionellen Akt des Essens zu verbinden, wodurch es sich deutlich von anderen Lebensmittellieferdiensten abheben konnte. Diese innovative Herangehensweise ermöglichte es UberEats, spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen jeder Stadt individuell zu adressieren und dadurch einen maßgeschneiderten Service anzubieten.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, dass es sich lohnt, Dinge nicht nur am Schreibtisch oder der Excel-Tabelle zu planen, sondern sich die Mühe lohnt, Annahmen außen vor zu lassen und in die individuellen Lebensrealitäten der Nutzer einzutauchen.
Quelle: Uber Eats and Design Thinking
Design Thinking, Beispiel, UberEats, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Bank of America und das Round-up-Konzept
Die Bank of America suchte nach innovativen Wegen, um die Nutzung ihrer Sparkonten zu erhöhen. Durch die Anwendung von Design Thinking gelang es, ein Produkt zu entwickeln, das nicht nur die Kundenbedürfnisse adressiert, sondern auch die Art und Weise, wie Menschen sparen, revolutioniert.
Herausforderung/Problemstellung:
Die Herausforderung bestand darin, ein Sparkonzept zu entwickeln, das Kunden nicht nur anspricht, sondern auch aktiv zum Sparen ermutigt.
Design-Thinking-Ansatz:
Durch Gespräche mit Kunden entdeckte die Bank, dass das Gefühl, zu sparen, wichtiger war als der gesparte Betrag selbst. Kunden fühlten sich gleich gut, unabhängig davon, ob sie monatlich $50 oder jährlich $600 sparten. Diese Erkenntnis war entscheidend für die Entwicklung einer neuen Sparmethode.
Lösung/Ergebnis:
Auf Basis dieser Einsicht entwickelte die Bank of America das Round-up-Konzept. Bei jeder Transaktion wird der Betrag auf den nächsten vollen Dollar aufgerundet und die Differenz automatisch auf ein Sparkonto überwiesen. Dieses Konzept erwies sich als enorm erfolgreich, indem es über 10 Millionen neue Kunden gewann und diesen Einsparungen in Höhe von insgesamt $1.8 Milliarden einbrachte.
Design Thinking Beispiel:
Wie Netflix mit Design Thinking das Filmverleih-Erlebnis neu definierte und zum Marktführer im Streaming-Bereich aufstieg
Kunde: Netflix
Agentur/Design-Team: Netflix Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
Netflix stand in seinen Anfangszeiten vor der Herausforderung, sich gegen Blockbuster, einen dominierenden Anbieter im physischen DVD-Verleihgeschäft, zu behaupten. Kunden mussten die Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, Filme in Blockbuster-Geschäften auszuleihen und später physisch zurückzugeben. Netflix strebte danach, sich von diesem traditionellen Modell abzuheben und ein bequemeres Filmverleih-Erlebnis zu bieten.
Design-Thinking-Ansatz:
Netflix setzte die Prinzipien von Design Thinking ein, um die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Kunden besser zu verstehen und darauf basierend innovative Lösungen zu entwickeln. Sie analysierten, wie Kunden Filme auswählen, ausleihen und zurückgeben. Durch Beobachtungen, Kundenbefragungen und die Analyse von Markttrends identifizierte Netflix die Unbequemlichkeiten und Einschränkungen des bestehenden Verleihmodells. Sie erkannten, dass die Bequemlichkeit der Schlüssel zum Erfolg sein würde. Daraufhin experimentierte das Team mit verschiedenen Ansätzen, um das Ausleihen von Filmen einfacher und kundenfreundlicher zu gestalten.
Lösung/Ergebnis:
Als Ergebnis dieser Design-Thinking-Anstrengungen führte Netflix ein revolutionäres Abonnementmodell ein. Kunden konnten DVDs per Post direkt nach Hause geliefert bekommen und diese ohne zeitliche Begrenzung behalten. Später passte Netflix sich der technologischen Entwicklung an und wandte sich dem Streaming von Filmen und TV-Shows zu, was eine noch größere Bequemlichkeit für die Kunden und eine erhebliche Erweiterung der Reichweite und des Kundenstamms bedeutete. Netflix revolutionierte damit die Film- und Fernsehindustrie und wurde zum Marktführer im Streaming-Bereich. Die Investition in Originalinhalte und der Aufbau einer globalen Präsenz halfen Netflix, sich von anderen Streaming-Diensten zu differenzieren. Im Gegensatz dazu konnte Blockbuster sich nicht anpassen und meldete schließlich Insolvenz an.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, dass es sich lohnt, auch mit einem bestehenden Geschäftsmodell alles weiterhin als Prototyp zu begreifen, den es zu verbessern und zu verfeinern gilt. Wer nicht aufhört, zu iterieren und Bestehendes neu zu denken, hat am Ende die Nase vorn. Viele Unternehmen folgen den Logiken des Taylorismus und innovieren lediglich intern, um die Prozesse zu straffen und zu optimieren. Netflix hat nicht aufgehört, das Produkt zu optimieren und ist somit Marktführer geworden.
Quelle: Netflix's Business Model and Strategy in Renting Movies and TV Episodes - Harvard Business Review
Design Thinking, Beispiel, Netflix, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Wie Airbnb mit Design Thinking der Insolvenz entging und schließlich die Hotelbranche revolutionierte
Kunde: AirBnB
Agentur/Design-Team: AirBnB Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
In den Anfangszeiten von Airbnb standen die Gründer Joe Gebbia und Brian Chesky vor dem Problem, das Unternehmen erfolgreich zu etablieren. Trotz der innovativen Idee, Schlafplätze auf Luftmatratzen in ihrer Wohngemeinschaft während einer Designkonferenz zu vermieten, hatten sie Schwierigkeiten, die Plattform airbedandbreakfast.com, heute bekannt als Airbnb, ins Laufen zu bringen. Insbesondere mussten sie herausfinden, warum manche Anzeigen erfolgreich waren, während andere kaum Beachtung fanden.
Design-Thinking-Ansatz:
Explorativ nutzten die Gründer Design-Thinking-Methoden, um die Herausforderungen zu analysieren. Sie stellten fest, dass Anzeigen mit schlechten Fotos weniger erfolgreich waren. Diese Erkenntnis war entscheidend, da sie aufzeigte, dass die visuelle Präsentation der Unterkünfte einen erheblichen Einfluss auf die Buchungsrate hatte.
Lösung/Ergebnis:
Basierend auf dieser Analyse startete Airbnb ein Fotografen-Programm, um Vermietern zu helfen, ihre Unterkünfte mit einladenden Fotos zu präsentieren. Diese Initiative erwies sich als „Trendwende“ in der Geschichte von Airbnb. Die Verbesserung der Bildqualität in den Anzeigen führte zu einer deutlichen Steigerung der Buchungsraten. Airbnb gelang es so, innerhalb weniger Jahre die Hotelbranche zu revolutionieren und einen Umsatz von 8,4 Mrd. Dollar im Jahr 2022 zu erzielen.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, dass Design Thinking nicht immer in Reinform passieren muss, sondern es lohnenswert ist, die Design Thinking Prinzipien auf viele große, wie kleine Fragestellungen angewendet werden können. Durch die iterative Logik und das immerwährende Hinterfragen des Existierenden kommt man schließlich dem wahren Problem auf die Schliche und kann sie so mit simplen Veränderungen lösen.
Design Thinking, Beispiel, AirBnB, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Wie die Toniebox mit Design Thinking die Bedienung von Hörspielgeräten für Kinder revolutionierte und den Markt eroberte
Kunde: Boxine GmbH
Agentur/Design-Team: Boxine Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
Die Boxine GmbH stand vor der Herausforderung, ein kindgerechtes Hörspielgerät zu entwickeln. Bestehende Geräte wie MP3-Player waren für Kinder oft zu kompliziert in der Bedienung, und Tablets, obwohl visuell interaktiv, konnten durch ihre Displays ablenken. Das Ziel war es, ein Gerät zu schaffen, das sowohl einfach zu bedienen als auch für Kinder attraktiv und interaktiv ist.
Design-Thinking-Ansatz:
Das Boxine Design-Team wandte Design Thinking Prinzipien an, um tiefere Einblicke in die Bedürfnisse und Präferenzen der jungen Zielgruppe zu gewinnen. Sie erforschten, wie Kinder mit Technologie interagieren und welche Aspekte der vorhandenen Geräte sie überforderten oder ablenkten. Die Erkenntnisse zeigten, dass eine physische und intuitive Interaktion wichtig war. Das Team experimentierte mit verschiedenen Konzepten, um ein benutzerfreundliches und ansprechendes Design zu entwickeln. Wichtige Aspekte waren die Robustheit des Geräts, die Einfachheit der Bedienung und die Möglichkeit, ohne Ablenkung durch Bildschirme ein audiovisuelles Erlebnis zu schaffen.
Lösung/Ergebnis:
Das Ergebnis dieser Bemühungen war die Entwicklung der Toniebox, ein robustes und einfach zu bedienendes Hörspielgerät. Es ermöglicht den Zugriff auf eine umfangreiche Hörspieldatenbank über WLAN und wird durch physische Figuren, die "Tonies", gesteuert, die auf die Box gelegt werden. Dieses Konzept war erfolgreich in der Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse und wurde in den ersten Jahren nach der Markteinführung sehr beliebt, oft ausverkauft während der Weihnachtszeit. Die Toniebox demonstrierte, dass ein innovatives technisches Produkt auch ohne Display auskommen und die Reduktion auf wesentliche Funktionen ein starkes Alleinstellungsmerkmal darstellen kann.
Dieses Design Thinking Beispiel demonstriert, wie das Einfühlen in die Lebenswelt der Menschen, für die man eine Lösung erarbeitet, essenziell ist.
Quelle: Steffen Sommerlad
Design Thinking, Beispiel, Toniebox, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Wie b8ta mit Design Thinking ein innovatives Ladenkonzept für Technikentdecker*innen schuf
Kunde: b8ta
Agentur/Design-Team: b8ta Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
Die Hauptproblematik für b8ta lag darin, dass Kunden trotz des Booms im Online-Shopping das physische Erlebnis von Produkten in Bezug auf Haptik, Verarbeitung und Benutzbarkeit suchten. Insbesondere für Start-ups und kleine Unternehmen stellte dies eine große Herausforderung dar, da die Kosten für Ladenflächen in attraktiven Großstadtlagen sehr hoch sind. b8ta stand vor der Aufgabe, eine Lösung zu finden, die das physische Erlebnis mit den Vorteilen des Online-Shoppings vereint.
Design-Thinking-Ansatz:
Das b8ta Design-Team führte eingehende Analysen des Einkaufsverhaltens und der Kundenbedürfnisse durch, um zu verstehen, was die Kunden wirklich von einem physischen Laden erwarten. Sie identifizierten spezifische Kundenpräferenzen für Produktinteraktion und erkundeten, wie ein optimales Erlebnis im Laden aussehen könnte, das über den traditionellen Einzelhandel hinausgeht. Durch diese Erkenntnisse konzentrierte sich b8ta darauf, ein Ladenkonzept zu entwickeln, das die Vorteile des direkten Produktkontakts mit den Effizienzen digitaler Technologien verbindet.
Lösung/Ergebnis:
Als Lösung entwickelte b8ta ein innovatives Konzept, bei dem sich der Laden explizit als Entdeckungs- und Erlebnisraum für Technikbegeisterte präsentiert, anstatt auf direkten Verkauf zu fokussieren. b8ta vermietete Präsentationsflächen an Start-ups und Hersteller, um deren Produkte und Prototypen live einem interessierten Publikum vorzustellen. Die Läden waren mit digitaler Tracking-Technologie ausgestattet, um qualitative Nutzerdaten und Feedbacks zu erfassen. Die Mitarbeitenden traten in beratender Rolle auf. Trotz des innovativen Ansatzes musste b8ta aufgrund der COVID-19-Pandemie 2022 alle Läden schließen, wobei das Konzept weiterhin als richtungsweisend für den Einzelhandel gilt.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie eine Evolution durch Erkenntnisgewinn und Kombination verschiedener Märkte zu neuen Einkaufserlebnissen führt. Das Verschwinden von b8ta ist der Hinweis, dass der Gedanke weitere Iterationsschleifen benötigt. Hier können also noch mal neue Erkenntnisse in neue Prototypen überführt werden. Unternehmen, wie insbesondere Amazon implementieren das Konzept von b8ta bereits und entwickeln es weiter.
Quelle: Steffen Sommerlad
Design Thinking, Beispiele, b8ta, Einzelhandel, Innovation
Design Thinking Beispiel:
Wie ProGlove mit Design Thinking den Handschuhscanner entwickelte und die Effizienz in der Logistik revolutionierte
Kunde: ProGlove
Agentur/Design-Team: ProGlove Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
Mitarbeiter in der Logistikbranche standen vor dem Problem, dass sie ihre Arbeitsabläufe häufig unterbrechen mussten, um Scanvorgänge durchzuführen. Diese Unterbrechungen führten zu ineffizienten Arbeitsprozessen und erhöhten das Risiko von Verletzungen. Es bestand die Notwendigkeit, diese Vorgänge effizienter zu gestalten, um die Arbeitsabläufe zu optimieren und die Sicherheit zu erhöhen.
Design-Thinking-Ansatz:
ProGlove nutzte Design Thinking, um eine tiefgreifende Analyse der Arbeitsabläufe in der Logistik durchzuführen. Sie beobachteten die täglichen Routinen der Mitarbeiter, identifizierten die Punkte, an denen die Arbeitsabläufe durch herkömmliche Scanvorgänge unterbrochen wurden, und untersuchten die ergonomischen Aspekte der vorhandenen Scanner. Durch diese Erkenntnisse erkannte ProGlove, dass eine Lösung erforderlich war, die sich nahtlos in die natürlichen Bewegungsabläufe der Mitarbeiter einfügt und gleichzeitig die Effizienz steigert.
Lösung/Ergebnis:
Basierend auf den Erkenntnissen aus dem Design-Thinking-Prozess entwickelte ProGlove einen smarten Handschuh mit integriertem Scanner. Dieser ermöglicht es den Mitarbeitern, Scanvorgänge durch einfache Gesten zu steuern, die sich intuitiv in ihre bestehenden Arbeitsabläufe integrieren lassen. Der Handschuh ermöglicht es den Mitarbeitern, dauerhaft freihändig zu arbeiten und ihre Tätigkeiten für das Scannen nicht unterbrechen zu müssen. Der Einsatz des ProGlove Handschuhs in Lagern fördert sicheres und ergonomisches Arbeiten, optimiert die Arbeitsprozesse, vermeidet Verletzungen und führt zu einer Zeitersparnis, was wirtschaftliche Vorteile für die gesamte Organisation mit sich bringt.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie das tiefe Eintauchen in Betriebsabläufe und etwa ein Value Chain Mapping innerhalb eines Design Thinking Prozesses helfen, tiefe Erkenntnisse zu generieren, die zu neuen Lösungen und Produkten führen können.
Quelle: Steffen Sommerlad
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Design Thinking Beispiele: Prozesse und Schulungen
Design Thinking Beispiel:
Wie Studierende mit Design Thinking innovative digitale Lösungen für das Audi Werk in Ingolstadt entwickelten
Kunde: Audi
Agentur/Design-Team: Hochschule Neu-Ulm
Herausforderung/Problemstellung:
Das Audi Werk in Ingolstadt stand vor der Herausforderung, innovative digitale Lösungen für seine Service-Abteilung zu entwickeln. In einem schnelllebigen und technologisch fortschrittlichen Umfeld war es entscheidend, effektive und nutzerorientierte digitale Produkte und Dienstleistungen zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Mitarbeiter als auch des Unternehmens gerecht werden.
Design-Thinking-Ansatz:
Studierende der Hochschule Neu-Ulm (HNU) wendeten Design Thinking im Rahmen eines Praxisprojektes bei Audi an. Der Fokus lag darauf, sich in die Rolle der Kunden, in diesem Fall der Audi-Mitarbeiter, zu versetzen und nutzerzentrierte Entwicklungsmethoden anzuwenden. Im Laufe des Projekts befragten die Studierenden die Mitarbeiter, analysierten deren spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen und sammelten Erkenntnisse aus der Experimentierphase. Diese Vorgehensweise ermöglichte es den Studierenden, ein tiefes Verständnis für die Anforderungen und Arbeitsprozesse innerhalb der Service-Abteilung zu entwickeln.
Lösung/Ergebnis:
Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse entwickelten die Studierenden maßgeschneiderte digitale Prototypen, darunter einen Schulungskonfigurator für die Belegschaft. Diese Lösungen wurden am Ende des Projekts den Audi-Führungskräften präsentiert und stießen auf große Begeisterung. Der innovative Ansatz und die schnelle Umsetzung konkreter digitaler Lösungen innerhalb einer Woche zeigten eindrucksvoll die Wirksamkeit des Design-Thinking-Ansatzes. Die erfolgreiche Zusammenarbeit unterstrich das Potenzial der Methode in der Praxis und legte den Grundstein für eine intensivierte Kooperation zwischen Audi und der Hochschule Neu-Ulm.
Dieses Design Thinking Beispiel zeigt, wie der Blick von außen und ein interatives Vorgehen helfen können in kürzester Zeit, neue Lösungen zu entwickeln.
Quelle: Hochschule Neu-Ulm.
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Design Thinking Beispiel:
Wie GE mit Design Thinking die Wartung von Windturbinen revolutionierte und Effizienz steigerte
Kunde: GE Renewable Energy
Agentur/Design-Team: GE Design-Team
Herausforderung/Problemstellung:
GE Renewable Energy sah sich mit dem Problem konfrontiert, dass die Wartung von Windturbinen auf festen Zeitintervallen basierte, was unabhängig von der tatsächlichen Nutzung ineffizient war.
Design-Thinking-Ansatz:
Im Rahmen des Design-Thinking-Prozesses konzentrierte sich GE auf die Erarbeitung einer nutzer- und nutzungszentrierten Strategie. Dies beinhaltete die Analyse verschiedener Betriebsdaten der Turbinen, wie Leistungsausgabe, Windgeschwindigkeit, interne und externe Temperaturen sowie Lagerverwendung und Öltyp. Ziel war es, ein detailliertes Verständnis der Betriebsbedingungen zu erlangen, um eine optimierte Wartungsstrategie zu entwickeln.
Lösung/Ergebnis:
Das Ergebnis war die Entwicklung von "Odometer Maintenance", einem Ansatz, der die gesammelten Daten nutzt, um gezielte Wartungsempfehlungen zu geben. Diese Methode ermöglicht es, Wartungsintervalle basierend auf der tatsächlichen Nutzung der Turbinen anzupassen, was zu einer längeren Betriebszeit während windreicher Monate und einer erhöhten Energieproduktion führt. Dadurch konnten die Betreiber von Windparks die Kosteneffizienz steigern und eine effizientere Wartung realisieren.
Dieses Design Thinking Beispiel demonstriert, dass der Begriff "Nutzer" eben nicht nur ein Mensch sein muss, sondern "Nutzer" auch ein System sein kann. Sich mit der Natur eines Systems zu befassen, liegt in der DNA von Design Thinking. Das macht Design Thinking zu einem so mächtigen Werkzeug, dass auf nahezu alle Fragestellungen angewendet werden kann, wenn es einem gelingt, die adaptive Logik im Design Thinking für sich zu nutzen.
Quelle: ge.com
Negativbeispiel
Design Thinking Negativbeispiel:
Wie Juicero vergaß, das Produkt niedrigschwellig zu testen und damit spektakulär scheiterte
Kunde: Juicero
Agentur/Design-Team: Juicero Design-Team
Problemstellung:
In der heutigen Zeit, in der Gesundheits- und Convenience-Trends immer mehr an Bedeutung gewinnen, wollte Juicero, unterstützt durch eine Investition von 120 Millionen Dollar von Googles Mutterkonzern Alphabet, eine Saftpresse auf den Markt bringen, die diesen Trends gerecht wird.
Lösungsansatz:
Juicero entwickelte eine Hightech-Saftpresse, die speziell für ihre exklusiven und sehr müllanfälligen Saftpäckchen konzipiert wurde. Das Ziel war es, den Nutzern einen frischen Saft auf Knopfdruck zu bieten und dabei aktuelle Gesundheits- und Convenience-Trends zu bedienen. Leider wurde kein Design Thinking Prozess durchgeführt. Die Gründer wollten lediglich einem Trend folgen, haben aber kein wirkliches Problem adressiert, sondern eins konstruiert. Die Produkte wurden vor der Markteinführung keinen Nutzertests unterzogen.
Ergebnis:
Trotz der hohen Investition und dem technologischen Ansatz konnte sich Juicero nicht am Markt durchsetzen. Ein Hauptgrund dafür war, dass Käufer herausfanden, dass die exklusiven Saftpäckchen auch ohne die teure Hightech-Presse, die ursprünglich 700 Dollar kostete und später auf 400 Dollar reduziert wurde, einfach per Hand ausgedrückt werden konnten. Dies zeigte, dass eine technikgetriebene Innovation scheitern kann, wenn sie kein relevantes Nutzerproblem löst.
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Die Anleitung wie du einen Design Thinking Workshop selber durchführst gibt es hier:
Weitere Design Thinking Praxisbeispiele
Wir suchen kontinuierlich nach Design Thinking Praxisbeispielen. Wenn ihr welche kennt, die hier noch nicht aufgelistet sind, dann meldet euch gern, sodass wir sie mit aufnehmen und verlinken können.
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Tolle Liste. Danke!