Dieses unternehmerische Beispiel aus der Obstwelt zeigt, wie Effectuation-Prinzipien greifen.
Im pulsierenden Handelszentrum Hamburgs entstand durch Andreas Schindler, einen visionären Obsthändler, ein bemerkenswertes Beispiel für Effectuation. Mit Don Limón gelang es ihm, die unbeständigen Winde der Globalisierung und Marktveränderungen zu navigieren und ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen.
Die Herausforderung: Anpassung an die VUKA-Welt
Übernommen im Jahr 2000, stand Schindlers traditioneller Familienbetrieb vor großen Herausforderungen. Der Wandel im Einzelhandel, der Druck durch große Handelsketten und das veränderte Kaufverhalten der Kunden stellten das Unternehmen vor eine ungewisse Zukunft.
Strategische Neuausrichtung: Qualität und Beziehungen als Schlüssel
Schindlers Antwort auf diese Herausforderungen basierte auf seinem tiefen Verständnis für die Qualität seiner Produkte und dem Aufbau solider Beziehungen zu Lieferanten. Persönliche Besuche und direkter Austausch legten das Fundament für ein vertrauensbasiertes Netzwerk.
Kulturelle und sprachliche Kompetenz als Wendepunkt
Die entscheidende Wende kam mit der Einstellung eines spanischen Muttersprachlers, der eine ganz andere Kommunikationsebene zu den Lieferanten fand als Schindler selbst. Dieses Schlüsselerlebnis führte zur gezielten Anstellung weiterer ausländischer Studierenden als Muttersprachler, die in ihren Heimatländern Direktgeschäfte anbahnten und so das Geschäftsvolumen signifikant steigerten.
Effectuation in Aktion
Handlungsanlass: Die Notwendigkeit, das Geschäftsmodell den neuen Marktbedingungen anzupassen.
Bird in Hand: Nutzung der Produktkenntnisse und der Beziehungen zu den Lieferanten.
Affordable Loss: Neue Märkte erschließen, ohne die Gesamtexistenz des Unternehmens zu gefährden, indem auf Kompetenz, Herz und Zeit gesetzt wird und nicht auf hohe Marketingausgaben.
Crazy Quilt: Aufbau eines diversifizierten Teams, das neue Märkte quasi mitbrachte.
Lemonade: Die Umwandlung sprachlicher und kultureller Herausforderungen in eine Chance zur Expansion.
Nachhaltiges Wachstum und Zukunftsausblick
Heute beschäftigt Don Limón rund 30 Mitarbeiter und agiert global mit Büros in China, Guatemala und Südafrika. Don Limón zeichnet sich durch ein stetiges Wachstum und ein internationales Team aus, das in der Lage ist, global zu kommunizieren und zu handeln. Die Fähigkeit, sich schnell anzupassen und kulturelle Unterschiede als Chance zu sehen, legt den Grundstein für eine vielversprechende Zukunft.
In diesem schönen Effectuation-Beispiel zeigt sich wunderbar, dass Mittel und Ressourcen eben nicht immer finanziell sind. Weiterhin beweist es einmal mehr, was Vielfalt – oder wie wir es ausdrücken "Diversifismus" – für ein Hebel sein kann, der Resilienz und Dynamik fördert.
Artikelreihe: Vielfalt als Innovationsmotor:
Vielfalt ist immer ein Motor für Innovation, Anpassungsfähigkeit und Resilienz. Hier haben wir ein paar Beispiel und wissenschaftliche Studien zusammengetragen, warum du in dynamischen Märkten auf radikale Diversität setzen solltest, statt Geschäftsprozesse, Belegschaft und Geschäftsmodelle zu homogenisieren.
Andreas Schindlers Weg mit Don Limón unterstreicht die Wirkmacht der Effectuation-Prinzipien im Unternehmertum. Das Beispiel zeigt, dass die Offenheit, unklare Pfade zuzulassen und zu beschreiten, vorhandene Ressourcen und Mittel aktiv zu nutzen und einzusetzen Zufälle nicht nur zu akzeptieren, sondern auch einzuladen und als Hebel einzusetzen, entscheidend ist für den Erfolg in einer dynamischen Geschäftswelt
Quellen:
Inspiriert wurde der Text von:
Michael Faschingbauer auf effectuation.at
Die Grundlage dieses Fallbeispiels bildet:
Siwotek, C.: Von wegen mit Zitronen gehandelt. In: brand eins, 17. Jg., H. 9, 2015, S 74-78
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