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Design Thinking einfach erklärt

Aktualisiert: 15. Dez. 2023

Design Thinking ist ein kreativer Problemlösungsansatz, der darauf abzielt, innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen zu entwickeln.


Es basiert auf der intuitiven Denkweise von Designern und orientiert sich stark an den Bedürfnissen und Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer – stellt also Menschen (manchmal auch Tiere, den Planeten oder Organisationen) radikal in den Mittelpunkt.


In diesem kurzen Artikel wird Design Thinking einfach erklärt.


Einsatz von Design Thinking

Design Thinking kann für unterschiedliche Projektgrößen und -dauern eingesetzt werden – von kurzen Meetings bis hin zu mehrjährigen Multi-Stakeholder-Projekten. Hier eignet es sich hervorragend, schnell ein Verständnis für die Fragestellung zu schaffen und umsetzbare Lösungen zu entwickeln.


Design Thinking Prozess:

Der Design Thinking Prozess besteht im Allgemeinen aus sechs Phasen:

Verstehen, Beobachten, Sichtweise definieren (Point of View, POV), Ideenfindung, Prototypen erstellen und Testen.


Diese Phasen sind jedoch nicht linear, sondern iterativ – also in sich wiederholenden Schleifen – und können in verschiedenen Reihenfolgen und Intensitäten durchlaufen werden, abhängig von den Anforderungen des Projekts.




Design Thinking Phasen im Detail:


  1. Verstehen: In der ersten Phase versuchen die Projektmitglieder, ein grundlegendes Verständnis für das Problem, den Kontext und die Zielgruppe zu erlangen. Dies geschieht durch Recherche, Interviews und Gespräche mit relevanten Stakeholdern.

  2. Beobachten: Die zweite Phase konzentriert sich auf die Beobachtung der Nutzer in ihrer natürlichen Umgebung. Hierdurch sollen verborgene Bedürfnisse und Verhaltensmuster identifiziert werden, die für das Projekt von Bedeutung sein könnten.

  3. Sichtweise definieren (POV): In der dritten Phase werden die gewonnenen Erkenntnisse analysiert und zusammengefasst, um eine klare Problemstellung zu formulieren. Diese wird aus der Perspektive des Nutzers definiert und bildet die Grundlage für die nachfolgenden Phasen.

  4. Ideenfindung: In der vierten Phase geht es darum, möglichst viele Ideen zu generieren, um das definierte Problem zu lösen. Kreativität und Offenheit sind in dieser Phase essentiell, um neue und unkonventionelle Lösungsansätze zu entdecken.

  5. Prototypen erstellen: Die fünfte Phase ist der Übergang von der Idee zur konkreten Umsetzung. Hier werden ausgewählte Ideen in Form von Prototypen entwickelt, die anschließend getestet werden können. Prototypen können in verschiedenen Stadien der Ausarbeitung erstellt werden, je nach Bedarf und Ressourcen.

  6. Testen: In der letzten Phase werden die erstellten Prototypen mit der Zielgruppe getestet. Durch das Sammeln von Feedback kann die Lösung weiter verfeinert und optimiert werden, bevor sie in die finale Umsetzung geht.


Denkweisen im Design Thinking:


Design Thinking verbindet zwei wichtige Denkweisen: das divergente und das konvergente Denken. Divergentes Denken ist der Prozess der Ideengenerierung, bei dem viele unterschiedliche Ideen und Perspektiven entwickelt werden, ohne sofort eine Lösung zu suchen.

Konvergentes Denken hingegen konzentriert sich auf die Auswahl und Verfeinerung der besten Ideen und Lösungen, indem sie auf ihre Umsetzbarkeit und Erfolgsaussichten hin analysiert werden. In ihrem Zusammenspiel wird die Kreativität gefördert, gleichzeitig wird eine fokussierte, lösungsorientierte Arbeitsweise begünstigt.


Arbeitsweise im Design Thinking:


Design Thinking ist besonders wirkungsvoll, wenn es in multidisziplinären Teams angewendet wird.

Hier kommen verschiedene Perspektiven, Fachkenntnisse und Erfahrungen zusammen, was zu einer höheren Kreativität und besseren Lösungen führt.

Im Design Thinking Prozess wird zunächst der Problemraum (Problem Space) erkundet, um das zugrunde liegende Problem umfassend zu verstehen. Erst nach einer ausgiebigen Auseinandersetzung mit dem Problem und dem Sammeln relevanter Informationen, wird in den Lösungsraum (Solution Space) gewechselt. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen auf einer soliden Basis stehen und die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer*innen berücksichtigt sind.




Permanent wird überprüft, ob die Lösung am Ende echte Bedürfnisse erfüllt (Desirebility), technisch umsetzbar ist (Feasibility) und öknomisch sinnvoll ist (Viability). Erst im Zusammenspiel der menschlichen Wünschbarkeit, der technischen Machbarkeit und der ökonomischen Sinnhaftigkeit ist eine Idee eine umsetzbare und damit gute Idee.

Zusammenfassung


  1. Kernkonzept: Design Thinking ist eine kreative und systematische Methode zur Lösung komplexer Probleme, die sich besonders auf die Bedürfnisse der Nutzer konzentriert.

  2. Methodik:

  • Einsatz von divergentem und konvergentem Denken.

  • Einbeziehung multidisziplinärer Teams zur Optimierung von Ideenfindung und Lösungsentwicklung.

  1. Prozessphasen:

  • Verstehen: Tiefes Eindringen in das Problem.

  • Beobachten: Sammeln von Informationen und Perspektiven.

  • Sichtweise Definieren (POV): Fokussierung auf spezifische Nutzerbedürfnisse und Herausforderungen.

  • Ideenfindung: Generierung von Lösungsmöglichkeiten.

  • Prototypenentwicklung: Erstellen von greifbaren Lösungsmodellen.

  • Testen: Überprüfung und Anpassung der Prototypen basierend auf Feedback.

  1. Vorteile:

  • Fördert Kreativität und Innovation.

  • Steigert Effektivität bei der Lösung komplexer Probleme.

  • Nutzt die Vielfalt von Perspektiven und Fähigkeiten in multidisziplinären Teams.

  • Strukturiert den Prozess in klar definierten Phasen.

  1. Anwendbarkeit:

  • Geeignet für verschiedene Projektgrößen und -dauern.

  • Stellt sicher, dass Lösungen auf einer soliden Basis stehen und die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigen.



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